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PowerDesigner – Produktbericht

    Entwurfswerkzeug PowerDesigner Version 12

    Für viele Unternehmensanwendungen reicht das reine Modellieren von Datenbank-Tabellen nicht mehr aus: Anforderungen sind ebenso zu verwalten wie Data-Warehouse-Modelle zu implementieren. PowerDesigner 12 aus dem Hause Sybase will diese Aufgaben erleichtern – ein Produkterfahrungsbericht.

    Sybase bietet seit kurzem sein Modellierungswerkzeug Powerdesigner in der Version 12 für Windows an. Seit seiner Markteinführung vor über zehn Jahren ist es zum „All-in-one“-Werkzeug mutiert und bietet nun die Modellierung von Anforderungen neben der von Anwendungen, Geschäftsprozessen und XML. Der Hersteller vertreibt es in drei Versionen. Die Versionen unterscheiden sich in der Art der unterstützten Modell-Typen. Jede davon ist als Enterprise Edition erhältlich, die ein zentrales Repository für das verteilte Arbeiten im Team mit Versionierung, Änderungsprotokoll, Berichtswesen und rollenbasierter Autorisierung mitbringt. Im Folgenden geht es nur um die Version „Data Architect Enterprise“, das die Modelltypen Daten, Requirements, XML und Free Modell unterstützt.Windows-typisch ist die Installation von Powerdesigner schnell erledigt. Allerdings muss der Administrator eine Datenbank zur Nutzung des Repository einrichten. Zur Auswahl stehen eine spezielle Sybase-Variante, Oracle, DB2, Informix und SQL Server. Die Installation kann wahlweise auch ohne Repository als Einzelplatzlösung vorgenommen werden. Die Online-Hilfe des Programmes ist brauchbar, vertiefende Details findet man in den PDF Dateien des Programmverzeichnisses.

    iX Artikel zum Datenmodellierungswerkzeug Sybase PowerDesigner

    Das Powerdesigner-GUI ist in beliebig positionierbare Fenster aufgeteilt (s. Aufmacher). Alle Objekte zeigt es in einem übersichtlichen Tree-View. Für die meisten modellierten Objekte gibt es außerdem eine grafische Entsprechung in der Diagrammansicht. Anders als in anderen Werkzeugen, etwa Borlands CaliberRM, erscheinen Anforderungen nicht in einem Diagramm, sondern nur in Listenform. Zwar lassen sich Modelle aus Tools anderer Hersteller wie Erwin oder Rational Rose importieren. Meist beginnt die Entwicklung von DWH/BI-Projekten jedoch mit der Aufnahme der Anforderungen — also der Wünsche von Fachabteilungen. Sie lassen sich mit Powerdesigners RM-Modul (Requirements Management) erfassen und verwalten. Spezikationsanforderungen im Word-Format kann das Programm importieren und fortlaufend synchronisieren. Letzteres soll die Einbindung der Anwender in den Entwicklungsprozess unterstützen, da sie erfahrungsgemäß Prosa Modellen vorziehen.Powerdesigner stellt beim Import von Word-Dokumenten deren mit Formatvorlagen versehenen Textstellen (Überschrift 1, Überschrift 2, et cetera) als „Kapitel“ dar; der zur Formatvorlage gehörende Text erscheint als eigentliche Anforderung. Diese einfache Zuordnung ist durchaus praktikabel. Allerdings ließ sich nach der Installation Word zunächst nicht benutzen, da die Standard-Formatvorlage <i>Normal.dot</i> nicht mehr lesbar war.Zur Darstellung von Abhängigkeiten zwischen den einzelnen Anforderungen und für ihre Beziehungen zu Design-Objekten benutzen die „Traceability Views“ des RM-Moduls Matrizen. So dokumentieren sie beispielsweise, welche fachliche Anforderung zur Implementierung eines Triggers führte. Dafür bieten die Eigenschaften aller wichtigen Design-Objekte einen Reiter „Requirements“. Anforderungen aus dem RM-Modul kann man nicht nur mit einem Datenmodell, sondern mit allen von Powerdesigner unterstützten Modell-Typen (ER-, OO-, XML-Modell) verbinden.Anforderungen samt dem geschätzten Implementierungsaufwand ordnet der User-Allocation-View einzelnen Anwendern oder Gruppen zu. Zur Beschreibung vieler Requirements verwendet Powerdesigner Geschäftsregeln (Business Rules). Von ihnen gibt es verschiedene Typen: Definition, Fact, Formula, Requirement, Validation und Constraint. Einige dieser Regeln dienen ausschließlich der Dokumentation von Design-Entscheidungen innerhalb des Modells, andere sind abhängig vom Datenbanksystem auch implementierbar. Beispielsweise entsteht aus einer Geschäftsregel <i>ValueRange</i> beim Forward-Engineering das SQL-Fragment constraint<i> CKC_COLUMN_1_TABLE_1 check (COLUMN_1 between 10 and 100)</i>. Ein Glossar, ein Report-Generator und die Einbindung externer Dateien runden das RM-Modul ab.Nach der Erfassung neuer Anforderungen folgt die Validierung per „Check Model“. Das prüft die Einhaltung einiger, relativ simpler Regeln im RM-Modell, zum Beispiel eindeutiger Namen, nicht verwendete Regeln oder Glossar-Definitionen, Zirkelbezüge oder nicht existierende Zuordnungen von Anforderungen zu Anwendern…. {Den vollständigen Artikel können Sie unter www.heise.de abrufen / bestellen.}